Prävention von (sexualisierter) Gewalt an Kindern
„Momentan können wir gar nicht recht aktiv werden, obwohl wir wissen, dass das Problem gerade jetzt größer ist als je.“ Das waren die Worte der Ansprechpartnerin im Kinderschutzbund während der Pandemie.
Da wir aus verschiedenen Quellen erfahren hatten, dass Frauen und Kinder im Lockdown extremen Angriffen ausgesetzt waren, boten wir Soroptimistinnen damals spontan unsere Unterstützung an.
„Wir sind auf Meldungen über Missstände aus Kindergärten und Schulen angewiesen,“ war da die Auskunft. Ja, und diese Einrichtungen waren über einen viel zu langen Zeitraum geschlossen.
Umso größer war die Freude bei Christian Höllfritsch, Geschäftsführer des Kinderschutzbundes, als wir ihn kürzlich einluden, bei uns über die aktuelle Lage zu berichten. Tatsächlich ist der Bedarf jetzt extrem, denn, was mittlerweile jeder weiß: die Folgen der Schließungen von Institutionen für Kinder sind katastrophal.
„Bedauerlicherweise fließen die Gelder zurzeit nicht gut“, berichtet Höllfritsch. Die Not ist aber ziemlich groß, es fehlt an Vielem. Wir entscheiden uns für ein Projekt, das uns ganz besonders überzeugt, und das unseren finanziellen Möglichkeiten angemessen ist.
ACHTUNG GRENZE ist ein Angebot zur Prävention von (sexualisierter) Gewalt, das an Schulen und Einrichtungen zum Einsatz kommt. Diese Aktion wird momentan verstärkt nachgefragt. Drei Tage lang werden Fachkräfte geschult und Workshops für die Kinder durchgeführt, ein Elternabend geht dem voraus. Da gibt es keine Erziehungsratschläge, sondern die Eltern werden zu eigenem Handeln ermutigt, nach dem Motto: „Starke Eltern, starke Kinder.“
Fünf Themenschwerpunkte werden in den drei Tagen abgehandelt: Gefühle, Gewaltformen, Grenzen setzen, Berührungen und Sexualaufklärung – nach Mädchen und Jungen getrennt. Im Anschluss wird noch eine Sprechstunde für die Kinder angeboten. Nachdem sie in den Tagen zuvor Vertrauen aufbauen konnten, trauen sich dann einige, mit den Trainern über ihre eigenen Fragen oder Probleme zu sprechen.
Da ist doch jeder Cent gut angelegt!
Maria Bulheller-Meyer
