Sex for fish

Kreislauf der Ausbeutung durchbrechen

„Sex for Fish“ heißt das Schlagwort, das die weit verbreitete Situation von Frauen beschreibt, die sich, oft ungeschützt, prostituieren müssen, um von den Fischern kleine Fische kaufen können. Dies ist die einzige Möglichkeit, ihre Familien zu ernähren.

Gemeinsam mit den Soroptimistinnen von Kisumu / Winam sorgten wir dafür, dass die Frauen selbstständig fischen können. Wir kümmerten uns um die Anschaffung zweier Fischerboote, die nach Aussage der dortigen Soroptimistinnen 2000 Frauen zugute kommen. Wichtiger Nebeneffekt: Reduzierung der AIDS-Rate, wirtschaftliche Unabhängigkeit, ein wesentlicher Schritt für die Rückgewinnung der Würde der Frauen.

Maria Bulheller-Meyer

Besuch aus Nairobi und Kisumu, Kenia

„We are coming to Germany. Can you host us?“

Diese Anfrage kam sehr plötzlich und ziemlich kurzfristig.

Unsere Antwort: „Sure, we can.“

Fünf oberbayerische SI-Clubs unter der Federführung von München 2002 und zwei aus der Metropolregion Nürnberg, nämlich SID Club Fürth und wir Nürnberginnen freuten uns über die Anfrage von SI Kenia, ob wir 15 Frauen während eines 10-tägigen Besuchs beherbergen könnten. Natürlich gehören zur Gastfreundschaft nicht nur Bed and Breakfast, sondern auch: Herausfinden, was sie interessiert, und Gelegenheit bieten, Land und Leute, Kultur und Bräuche sowie Besonderheiten von Soroptimist Deutschland kennen zu lernen. 

Bei hochsommerlichen Temperaturen, die die afrikanischen Frauen zu unserer Überraschung weniger gut ertrugen als wir, zeigten wir ihnen alles, was wir in die fünf Tage packen konnten (fünf Tage hatten sie bereits in Oberbayern verbracht).  Das Schönste dabei waren die Abende. Wenn wir Fränkinnen platt in den Seilen hingen, wurden die Kenianerinnen erst richtig temperamentvoll. Mitreißend waren spontane Gesänge und Tänze, denen wir uns nicht entziehen konnten und auch nicht entziehen wollten.

So ist Soroptimist International: lange Gespräche führen, einander kennenlernen, Freundschaften knüpfen, gemeinsame Projekte planen. Da kann und darf frau nicht müde werden.

Maria Bulheller-Meyer und Renate Kellermann

Gegenbesuch in Kenia: Gastfreundschaft und Frohsinn pur!

„My dear sister Maria and my dear sister Renate! We thank God so much for what you did to us, we are happy so much! When you go back, may God be with you because we love you so much!“

Mit diesen ergreifenden Worten bedankten sich die Frauen der Bad Opanga Women’s Group für die zwei Fischerboote, für die wir von SI Club Nürnberg gesorgt hatten und von deren sinnvollem Einsatz wir uns nun überzeugen konnten.

Selten erlebte ich so eine Achterbahn der Gefühle wie auf unserer SI- Reise nach Kenia, gemeinsam mit Soroptimistinnen vom Club München 2002.

Überschwänglicher Empfang mit Tanz, Gesang, Transparenten, Trillern am Flughafen, großartige Diners mit landestypischen Gerichten, erhellende Gespräche, erschütternde Besuche in Schulen und Waisenhäusern, tiefe Einblicke in die häusliche Situation der Soroptimistinnen und immer wieder herzliche Aufnahme, aufwändige Essenseinladungen. Viele hatten sich extra frei genommen und waren ganz offensichtlich über ihre eigenen Möglichkeiten hinaus gegangen, um uns etwas zu bieten.

Trotz teilweise ärmlicher Umstände ging unseren Gastgeberinnen die Gastlichkeit eindeutig über alles.

In Kisumu trafen wir Soroptimistinnen aus vier Clubs. Natürlich gönnten wir uns auch eine Safari und einiges an touristischen Highlights, vom Äquator über den Großen Grabenbruch bis Nairobi, wo wir wieder Frauen aus drei SI Clubs trafen. Unvergesslich!

Angesichts von 42 kenianischen Stammessprachen hatten wir kaum eine Chance, Elemente der Landessprache zu nutzen. Nur eines konnten wir uns merken: Asante, kwa heri !  - Danke! Auf Wiedersehen!

Maria Bulheller- Meyer und Renate Kellermann